Beim Nähen den Kopf ausschalten und dabei unförmigen Stoffresten neues Leben einhauchen? Klingt gut? Dann ist die Chaos-Patchwork-Methode genau das Richtige für dich.
Ich habe mich an den Resten meines Implosion-Quilts bedient. Durch die Nähmethode fallen hier einige unförmigen Stoffstücke an. Aber du kannst auch jede andere Form von Resten verwenden. Das tolle daran: sie müssen nicht vorab in eine geometrische Form geschnitten werden.
Damit das Ergebnis auch wirklich chaotisch aussieht (und du den Kopf beim Nähen ausschalten kannst), teile dir die Reste in ein paar Haufen. Ich habe hierzu alle farbigen Stücke gemischt in eine Kiste gepackt und die weißem Teile auf einen separaten Stapel gelegt. Du kannst auch z. B. Stapel nach Farbfamilie wie rot/orange, gelb und blau sortieren oder nach Uni vs. Print. Das kommt ganz auf deine Stoffreste an, die du verwenden willst.
Alles, was du jetzt tun musst, ist dir abwechselnd aus deinen Stapeln ein Stoffstück zu nehmen und an dein vorheriges Nähstück anzunähen. Für mein Beispiel habe ich immer drei farbige Stücke verwendet und anschließend ein Weißes ergänzt.
Versuche die Teile so chaotisch wie möglich aneinander zu nähen. Lege hierfür dein Stoffstück rechts-auf-rechts auf das vorherige und nähe es fest. Die überstehende Nahtzugabe kannst du danach einfach einkürzen. Bügele die Nahtzugaben auseinander, damit ein möglichst ebenes Stoffstück entsteht. Gehe dabei vorsichtig vor, denn durch die schiefen Winkel ist der Stoff stellenweise elastisch. Du kannst auch einige Teile vorab zusammennähen und diese Subsegmente an das große Ganze nähen. Lass dich einfach treiben, denke nicht zu viel über Positionierungen oder Ähnliches nach, schließlich ist heute Chaos die Devise.
Stück für Stück entsteht so ein länglicher Streifen. Mache es nicht länger als dein längstes Lineal, damit du es später gut begradigen kannst.
Hast du auf diese Art mehrere Stücke genäht, geht es ans zusammensetzen. Begradige dazu eine Seite deines Stoffpanels und füge ein anderes an. Du kannst es auch schräg, von unten, oder diagonal annähen. Dir sind hier absolut keine Grenzen gesetzt. Je chaotischer du die Segmente aneinander nähst, desto weniger fallen die Verbindungsnähte auf und es entsteht ein toller Gesamteindruck.
Und was machst du nun damit? Alles, was du mit einem anderen Stoffstück auch machen würdest ;-).
Wie wäre es mit Untersetzern, die die Farben deines Quilts oder Kissens auf dem Sofa aufgreifen und so für
das gewisse Etwas sorgen. Oder du quiltest dein Stoffpanel und machst dir daraus ein Kosmetiktäschchen oder eine Laptophülle. Natürlich kannst du auch ein Kissen daraus nähen. Es gibt so viele Möglichkeiten!
Genieß den Prozess, lass die Seele baumeln und erfreue dich an den tollen neuen Formen, die dabei entstehen.
7 Kommentare
Liebe Maria,
eine tolle Idee, die ich sicherlich ausprobieren werde. Auch super um mit Farben zu spielen. 😊
Viele liebe Grüße deine nähbegeisterte Andrea 🍀
Wieder eine recht kreative, aber auch nützliche Idee, liebe Maria. Das mache ich auf jeden Fall nach. Vielen Dank für diesen Vorschlag.